Weg von der statischen Architektur und hin zur Portraitfotografie…
Ganz so krass ist es natürlich nicht, habe ich mich doch in letzter Zeit ab und an mal in diesem Genre ausprobiert. Sicherlich sind viele von euch aufgrund meiner Architektur- und vielleicht auch Landschaftsfotos Leser von Sichtweise geworden, doch ich muss auch einfach zwischendurch mal etwas Neues ausprobieren und so gehört auch das Arbeiten mit Menschen für mich dazu. Ich weiß auch ganz genau, dass man nicht jedes Genre perfekt beherrschen kann und sich eigentlich spezialisieren sollte. Das habe ich bisher auch, jedoch macht es mir auch immer mehr Spaß und die Bildwirkung, welche in Portraits ausgestrahlt werden kann, fasziniert mich schon immer. Genau dies habe ich bei meinem letzten Shooting mit der wundervollen May wieder einmal gemerkt…
Seit Wochen schon hatten wir uns verabredet und eigentlich nur auf perfektes Wetter gewartet. Ziel war es draußen ein paar schöne freundliche, frühlingshafte Fotos mit available Light aufzunehmen. Vor etwas über einer Woche war es dann endlich soweit…das Wetter war herrlich, die Sonne schien und es war schon fast sommerlich warm…einfach perfekt.
Als Location hatten wir den Schlosspark in Wolfsburg ausgesucht. Vielleicht erinnert ihr euch sogar noch daran, denn ich war schon einmal während meines Pärchenshootings dort gewesen. Hmmm…ziemlich langweilig oder? Schon wieder die gleiche Location…was soll das denn!?
Ich mag diesen Ort wirklich total gern, da man einfach super viele Möglichkeiten hat und so habe ich auch versucht, nicht unbedingt die gleichen Motive zu wählen! Ist nicht so, dass ich nicht noch andere Ideen habe hier in Wolfsburg zu shooten…dann aber vielleicht beim nächsten Mal!
Im Vorfeld habe ich mich noch einmal intensiv mit der Portraitfotografie auseinander gesetzt. Licht, Posen, Kommunikation mit dem Model…alles Dinge, welche man erst mit langer Erfahrung anfängt zu beherrschen und so bin ich auch jedes Mal wieder davor aufgeregt. Werde ich denn an alles denken??
Soviel im Vorfeld schon mal…nein natürlich habe ich nicht an alles gedacht. Aber war es denn schlimm? Ich denke nicht, denn ich habe super viel von diesem Shooting mitgenommen und unglaublich viel gelernt. Sicherlich sind mir im Nachhinein einige Ideen und Gedanken zur Verbesserung gekommen, aber alles auf einmal geht einfach nicht. Von daher ist die Praxis auch super wichtig um voran zu kommen. Die Theorie bildet den Grundstein, um überhaupt zu wissen wie und was, denn sonst weiß man ja absolut nicht auf was man alles zu achten hat. Doch man muss die gelernten Dinge auch verinnerlichen, so dass man irgendwann im Shooting einfach unterbewusst auf alles achtet. So geht es mir sehr oft z.B. in der Architekturfotografie.
Doch nun habe ich erst mal genug geschwafelt…ihr wollt sicherlich endlich die Bilder sehen…
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.2 | Belichtungszeit: | 1/320 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Am Anfang musste ich vor allem erst mal warm werden und die Zurückhaltung ablegen. Ich war verunsichert was das Licht und den Ort am Anfang anging…gar nicht so einfach schönes, weiches Licht hinzubekommen. Genau aus diesem Grund habe ich versucht immer darauf zu achten, dass wir im Schatten fotografieren. Ich wollte dies einmal ausprobieren und hatte mir als Ziel für diesen Tag gesetzt die Situation bewusst wahrzunehmen & einzuschätzen.
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.5 | Belichtungszeit: | 1/400 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Du hast im Schatten fotografiert, obwohl ihr extra auf tolles Wetter gewartet habt?!
Portraits und direkte Sonneneinstrahlung auf der Haut finde ich meist recht unschön bzw. ist es auch eine sehr große Herausforderung. Man bekommt schnell harte Schatten auf das Model und die Haut fängt stellenweise an auszubrennen…
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/1.8 | Belichtungszeit: | 1/500 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Im Schatten dagegen haben wir sehr schön diffuses Licht, welches eine herrlich weiche Bildwirkung erzielt und uns das Arbeiten erleichtert. Der frühlingshafte, warme Look kommt ja trotzdem zur Geltung. Denn natürlich kann auch im Schatten das Licht unterschiedlich sein und nur weil wir uns nicht direkt in der Sonne befinden, wird das Bild ja nicht schön.
Ich glaube darauf bezogen habe ich an diesem Tag mit am meisten gelernt und die Unterschiede live gesehen. Doch das Thema Licht in der Portraitfotografie ist einfach so komplex, dass man immer nur kleine Schritte machen kann.
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.2 | Belichtungszeit: | 1/320 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Mit der Zeit wurde es immer besser, May und ich sind langsam aufgetaut und das Gefühl während des Fotografierens wurde merklich besser. Genau deshalb sagt man wahrscheinlich auch, dass sowohl Model als auch Fotograf am Anfang etwas Zeit benötigen und die ersten Bilder oftmals nicht die Besten werden. Natürlich zeige ich euch auch nicht die ersten Versuche 😉
Einige Dinge, wie die Kameraeinstellung gingen mittlerweile deutlich leichter von der Hand und ich konnte mich auch auf die Posen konzentrieren. Kann man vielleicht noch etwas verbessern?!
Ganz ehrlich…dies fällt mir noch immer am schwierigsten. Vor allem die Bildwirkung einzuschätzen, welche mit bestimmten Blicken oder Haltungen erzielt werden. Eine unglaubliche Herausforderung…
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.2 | Belichtungszeit: | 1/320 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Mal fällt eine Haarsträhne falsch, irgendein Fremdkörper liegt im Bild…es gibt einfach unzählige Dinge auf welche man achten muss. Umso besser, dass auch noch eine Freundin dabei war und so einige Dinge bemerkte, welche mir wohl entgangen wären =)
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.2 | Belichtungszeit: | 1/320 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Wie lang habt ihr denn für die Bilder gebraucht?
Wir haben nicht ganz 2 Stunden fotografiert. Ich wollte es auch nicht überstürzen und mir lieber ein wenig mehr Zeit nehmen. Ab ca. der Hälfte, habe ich selbst gemerkt, dass ich im Fluss war und auch noch länger hätte fotografieren können. Es hat einfach super viel Spaß mit May gemacht…
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.2 | Belichtungszeit: | 1/400 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.2 | Belichtungszeit: | 1/320 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Bei der Bearbeitung habe ich mich für eine dezente und natürliche Bildwirkung dieser Serie entschieden. Ich wollte die vorhandene warme, softe Lichtstimmung rüber bringen und nicht zu viel verändern. Ich hoffe dies ist mir auch gelungen? Was meint ihr denn zum Look?
Sicherlich ist es nix Aufregendes und Experimentelles, wie man oft sieht. Doch genau das wollte ich auch haben…die Bilder sollen einfach schon von sich aus wirken und nicht erst durch eine extravagante Bearbeitung!
Objektiv: | 50.0 mm f/1.4 | Brennweite: | 50 mm | |||
Blende: | f/2.2 | Belichtungszeit: | 1/320 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Wie ich nun schon mehrfach geschrieben habe, hat es mir riesig Spaß gemacht und ich habe definitiv Lust weiter in dieser Richtung zu experimentieren. Vielleicht habt ihr ja auch selbst Lust bekommen mit mir einmal zu shooten? Dann schreibt mich doch einfach mal an…
Da es für mich noch immer ein neues Genre ist, bin ich ganz besonders auf eure Meinung gespannt. Gefallen euch die Fotos? Was kann ich besser machen? Soll ich am Ball bleiben und die Portraitfotografie weiter intensivieren oder ist es eher nichts für mich? Ich bin gespannt… 🙂
Ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle noch einmal an May, welche mir die ganze Sache sehr einfach gemacht hat!!
Grüss Dich
Also du machst es dir schon sehr leicht… mit so einem Model! xD
Wunderschönes Model und sehr gute Fotos!
Du schreibst das es euch gefallen hat und du viel gelernt hast, das Ergebnis ist auch sehr gut, also dran bleiben!
Beim s/w Bild stört der Fleck auf der Hand, ansonsten sind es hauptsächlich die Hände die noch etwas Aufmerksamkeit brauchen. Handrücken eher von der Kamera weg etc. beim letzten stört mich die helle Reflektion im Fenster der den Blick vom Motiv ablenkt.
Lg Peter
Hey Peter,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar…hab ich mich echt gefreut! 🙂
Aber hey…klar such ich mir nen hübsches Model…so stehen die fotografischen Leistungen im Hintergrund und kleine Fehler verschwinden ganz leicht! =)
Du meintest auf dem SW Bild den Fleck auf dem Arm oder? Den habe ich sonst immer retuschiert, nur da vergessen. Ist aber schon ausgebessert =)
Oder meinst du wirklich einen Fleck auf der Hand, den ich nicht sehe?
Genau wegen so etwas wie beim letzten Bild war ich mir unsicher. Das reflektierende Zelt fiel mir auch sofort vor Ort auf. Doch ich war mir unsicher ob ich es gut oder schlecht finde.
Grüße,
Steve