Es ist schon eine Weile her, als ich die folgenden Fotos aufgenommen habe. Zeigen möchte diese aber trotzdem noch, auch wenn ich ein Bild davon sogar schon auf Facebook veröffentlicht hatte. Es war an einem sehr windigen, grauen Sonntag im Juni…ich schaute aus dem Fenster und beobachtete die Wolkenbewegungen, woraufhin ich immer hibbeliger wurde und die Lust zum Fotografieren immer weiter stieg.
Also schnappte ich mir meine Ausrüstung und zog los in Richtung Autostadt, da mir diese architektonisch in Wolfsburg mit am Besten gefällt. Die Anlage ist einfach top gepflegt und mit unterschiedlichster moderner Architektur bestückt, wobei jeder Pavillon einen eigenen Stil verkörpert. Dadurch lassen sich wohl auch duzende neue Motive finden und ich werde wohl auch in Zukunft noch das ein oder andere Mal neue Perspektiven suchen gehen.
Generell hatte ich die Idee mit meinen Langzeitbelichtungen etwas von der vorherrschenden düsteren Atmosphäre einzufangen und durch passende Bearbeitung herauszuarbeiten.
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 10 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 15 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Die Aufnahmen habe ich wie immer mit meinem ND3,0 Filter aufgenommen, welcher das auf dem Objektiv auftreffende Licht um das 1000-fache reduziert. Nur mit solch starken Filtern sind Belichtungszeiten von mehreren Sekunden am Tag machbar. Durch die ansteigenden Belichtungszeit ist es mir möglich Personen ganz oder nahezu verschwinden zu lassen und so bekannte Orte menschenleer darzustellen. Außerdem fange ich über die fortschreitende Zeit die Bewegungen der Wolken ein, wodurch die Bilder deutlich mehr an Dynamik gewinnen. Gepaart mit der Architektur, hat diese Art der Fotografie oft auch etwas düsteres für mich.
Um dies aber auch vollständig in den Bildern zu transportieren, sollte die Bearbeitung auch wohl überlegt gewählt werden. Mit der falschen Nachbearbeitung erreiche ich vielleicht einen ganz anderen Eindruck beim Betrachter. Grundsätzlich eignen sich dafür natürlich Schwarz Weiß Aufnahmen…hier arbeitet man mit reduzierten Farben und kann deutlich höhere Kontraste anwenden. Dies ist bei einer Farbvariante oft nicht unbedingt so einfach möglich. Durch das Reduzieren der Farben konzentriert man sich bei der Architekturfotografie aber auch auf das Wichtigste: die Formen & Strukturen. Dadurch leben die Bilder im Gegensatz zur Landschaftsfotografie, wo meist eher spektakuläre Farben beeindrucken. Dies lässt sich natürlich nicht so einfach pauschalisieren, sondern muss immer für jedes Foto neu betrachtet werden und natürlich kommt es auch darauf an was der Fotograf erreichen möchte. Ich wollte wie gesagt eine etwas dunklere Atmosphäre schaffen und habe mich daher für diesen Bearbeitungsstil entschieden.
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 10 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 20 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Doch diese Bilder sind auch nicht rein Schwarz Weiß, sondern enthalten Tönungen. Ich habe schon des Öfteren damit gearbeitet, nur hatte ich mich bisher meist auf eine einzelne Tönung beschränkt. Hier habe ich mal etwas neues in der SW-Fotografie für mich ausprobiert und für Lichter & Tiefen eine jeweils separate Tonung eingefügt. Die Lichter habe ich mit einem leichten Gelbton eingefärbt, wobei die Tiefen mit einem dunkleren Blau zu tragen kommen und dem Bild so noch die notwendige Atmosphäre vermitteln sollen.
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 10 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 15 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Ich mag diese Art der Fotografie…das Festhalten der Zeit in einem Foto. Nicht nur den Bruchteil einer Sekunde sondern einfach die Möglichkeit ausnutzen auch Bewegungen einzufangen. Gepaart mit diesem Bearbeitungsstil möchte ich daher eine kleine Serie beginnen, welche ich in unregelmäßigen Abständen erweitern möchte. Immer wenn das Wetter mal wieder etwas schlechter wird, möchte ich mit meiner Kamera losziehen und die Stimmung einfangen…warum denn auch immer bei Sonnenschein raus gehen?! 🙂
Geht es euch denn nicht sonst auch immer so, dass man eher auf den perfekten Sonnenuntergang zum Fotografieren wartet und dadurch eher seltener zum Fotografieren kommt, weil das Wetter mal wieder nicht mitspielt?
Genau deshalb möchte ich mich eben auch mal überwinden und das miese graue Wetter nutzen…komm ich doch so schon im Vergleich zum Anfang immer seltener dazu die Kamera in die Hand zu nehmen.
Was motiviert euch zum Fotografieren oder habt ihr eure Kamera eh immer und überall dabei?
3 Gedanken zu „As Time went by … Part I“