Mein Eindruck: Photokina 2016

Wenn ich mir schon den Aufwand mache und nach Köln auf DIE Fotomesse fahre, dann kann ich doch auch wenigstens ein paar Worte darüber auf meinem Fotoblag verlieren oder?! Worte ist aber ein gutes Stichwort, denn es wird keine Fotos geben. Warum erfahrt ihr weiter unten…

Ursprünglich war es geplant unter der Woche, während der Fachbesuchertage auf die Messe zu fahren. Ich hatte eine Einladung von Canon erhalten, welche mir die neusten Produktneuheiten vorstellen wollten.
Wie es immer so ist, kommt es anders als man denkt. Leider musste ich aus gesundheitlichen Gründen absagen, hatte aber weiterhin einen Besuch…dann halt zumindest am Wochenende im Visier. Das Problem am Wochenende sind natürlich die deutlich größeren Besucherzahlen vor Ort…aber nun gut, da musste ich nun durch.

Vor 2 Jahren war ich das erste Mal auf der Photokina und da die Messe nur alle 2 Jahre stattfindet, sollten ja einige Neuigkeiten präsentiert werden. Dir erste Ernüchterung trat ein, als ich die ersten großen Stände gesehen hatte. Irgendwie sah alles gleich aus…der ganze Look. Die Messestände schienen 1:1 übernommen und auch wenig neue Ideen sind eingeflossen. Da hatte ich definitiv mehr erwartet. Ich dachte, genau aus diesem Grund macht man das Spiel nur alle 2 Jahre?!
Man merkt halt, dass solch ein Messeauftritt einfach unglaublich viel Geld kostet und die Zeiten des großen Reichtums einfach vorbei sind. Irgendwelche coolen Geschenke braucht man auch nicht wirklich zu erwarten, aber das ist okay (für mich zumindest).

Den einzigen Druckservice, welchen ich entdeckte bot Canon an, die Warteschlange war aber schon direkt nach Eröffnung gefühlte 100m lang. Nein danke, meinen Tag wollte ich anders verbringen und die paar gesparten € kann ich dann doch noch selbst für einen guten Print investieren.

Insgesamt wird man als Besucher vom Überangebot natürlich komplett erschlagen. Alles kann man sich an 1 Tag einfach nicht anschauen und normal interessiert man sich ja auch nicht für alle Themenbereiche: Video, Astro, Lichttechnik, Druck etc.

Bei mir war es eigentlich so, dass ich den ganzen Technikkram nur grob überflogen habe. Komischerweise interessiert mich der ganze Technikhype in der Kameratechnik recht wenig. Die Neuerungen sind marginal und deine Fotos werden dadurch sicherlich nicht wirklich besser. Warum also tausende Euros darin versenken?

Sicherlich gibt es noch viele viele Leute da draußen, welche sich dafür interessieren. Wahrscheinlich sind es auch diejenigen, welche ihre komplette Fotoausrüstung auf der Messe zur Schau stellen und eines der armen Models vor Ort ablichten.
Ich habe diesmal nicht mal meine Kamera dabei gehabt…Handy, USB Stick und SD Karte war in meiner Tasche, aber nicht mal die habe ich wirklich gebraucht.
Der Großteil der Meinungen geht auch echt stark in die gleiche Richtung und ich denke, hier wird sich etwas ändern müssen. Die Branche wird mehr vom Technikkram weg müssen und zurück zum Erlebnis Fotografie kehren.
Dies merkt man schon teilweise…viele gehen wieder in die Richtung Sofortbild wie Fuji mit ihrer Instax Serie. Auch Leica steigt beispielsweise ins Geschäft ein.

Ich finde es viel cooler, wirklich spannende Vorträge zu hören, gute Bilder zu sehen und vielleicht mit anderen Fotografen ins Gespräch zu kommen. Wirklich cool und locker fand ich den Vortrag von Ben Hammer über Selbstmarketing. An den Vorträgen / „Workshops“ zum Richtigen Fotografieren bin ich vorbei gegangen. Mich interessieren eher die ehrlichen Erfahrungen, gern auch Reiseberichte.

Während meiner Hallendurchgänge fiel mein Blick durchaus fokussierter auf die ausgestellten Werke, als die Stände an sich. Vor allem die Leica Galerie war wieder richtig stark und ist jedes mal ein Genuss. Lieber mehr Zeit dafür nehmen!!! Bruce Gilden, Jens Umbach oder French Fred (aka Fred Mortagne)…Namen, welche man sich merken sollte. Auf alle Fälle lohnt sich ein Blick auf deren Werke, welche schockieren, beeindrucken und auch nachdenklich machen. Es ist eine komplett andere Fotografie als meine…aber eine überaus faszinierende.

Tja irgendwann lagen nun knappe 8h Messe + 420km Autofahrt schon hinter mir und der Rückweg stand noch an. An sich ein ok’er Tag, aber irgendwie auch nicht mehr. Nach 2 Jahren hatte ich echt mehr erwartet. Ob mich die Photokina 2018 wieder sieht? Ich weiß es noch nicht…schauen wir mal ob der Wandel wirklich eintritt 🙂

Wer war von euch nun doch vor Ort und was waren eure Eindrücke? Interessiert mich echt mal, ob meine Meinung geteilt wird oder komplett vorbei geht!

2 Gedanken zu „Mein Eindruck: Photokina 2016“

  1. Hey Steve,

    danke für deinen Artikel. Ich war dieses Jahr leider nicht dort, wobei ich deine Gedankengänge absolut nachvollziehen kann. Die Messe ist zwar nur jedes zweite Jahr, bin aber der Meinung, dass es vollkommen ausreicht, wenn man alle vier Jahre hingeht. Es ist in der Tat so, dass es nicht viele Neuerungen gibt…ganz ehrlich was soll ich den zwei Jahren auch großartig passieren?

    1. Hey,

      na alles klar?
      Viele Messen sind ja sogar jährlich, deswegen waren meine Erwartungen halt irgendwie andere. Vielleicht auch zu hoch, dass kann gut sein.
      Leider gibt es wirklich nicht so die riiiiesen Neuheiten. Wobei ich das Drohnengeschäft aktuell recht spannend finde. DJI hatte zb. einen riesigen Actionspiellpatz aufgebaut, wo man ihre Phantom4 fliegen konnte. Nur 2 Tage nach Ende der Messe wurde die neue Mavic Pro vorgestellt…dieser Zeitpunkt NACH der Messe hat für mich zb. auch absolut 0 Sinn gemacht.

      Aber wie gesagt…insgeheim wünsche ich mir mehr Inhalt in Richtung „Zurück zum Fotografischen Abenteuer“ 🙂
      Gruß,
      Steve

      PS: Schön dass du auf meinem Blog vorbei schaust und auch kommentierst!

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