Island – Feuer, Eis und Dosenbier IX

Es stand ein Fahrtag an…irgendwie muss man ja um die Insel kommen. Doch es gibt schlimmeres als auf Island im Auto zu sitzen. Eigentlich ist die Autofahrt an sich schon ein Highlight bei der atemberaubenden Landschaft!
Ziel war es also vom Godafoss auf die Snaefellsness-Halbinsel zu kommen, natürlich mit ein paar Stopps hier und da am Straßenrand.

Island Tag9

Wir starteten mit extremen Nebel in den Tag, doch auf über 500 km kann das Wetter extrem wechselhaft sein. Eigentlich war alles dabei von Sturm & Regen bis hin zum schönsten Licht. Die schöne Landschaft streicht an einem vorbei und man ist wie in einem Rausch. Kein Vergleich z.B. mit einer langweiligen Autobahnfahrt in Dänemark.

fineart Wasserfall
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Objektiv:   70.0-200.0 mm f/2.8     Brennweite:   110 mm
Blende:   f/3.5     Belichtungszeit:   1/160 s
ISO:   200     Belichtungsmodus:   Manual exposure

fineart Wasserfall
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Objektiv:   70.0-200.0 mm f/2.8     Brennweite:   98 mm
Blende:   f/5.0     Belichtungszeit:   1/100 s
ISO:   200     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Bislang habe ich darauf gewartet, doch auf einmal sehen wir diese ausgefallene Kirche mitten am Straßenrand. Komischerweise hatten wir bis jetzt nur viele Traditionelle gesehen, doch ich wusste dass die Isländer auch auf moderne Bauten stehen. Ich persönlich finde das aus architektonischer Sicht natürlich ziemlich cool. Warum muss eine Kirche denn auch immer wie eine Kirche aussehen?!
Also Handbremse gezogen und das Bauwerk näher unter die Lupe genommen. Ich find es trotzdem extrem stilvoll!

fineart Wasserfall
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   18 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   8 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

fineart Wasserfall
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   20 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   8 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Während der Fahrt haben wir immer wieder mit uns gerungen…wollen wir noch einen Abstecher fahren? Können wir uns den locker 2h langen Umweg leisten? Lohnt es sich?

Für was fragt ihr euch? Habt ihr schon mal vom Elefantenfelsen – dem Hvitserkur auf Island gehört? Bei der Recherche hatten wir natürlich einiges davon gesehen und das sah vielversprechend aus. Was uns hinderte waren lediglich die 55 km Gravel Road, mit dem Wohnmobil nicht zu unterschätzen. Wie die Strecke aussehen wird,  wussten wir leider auch nicht. Aber was solls…wir sind im Urlaub und nur einmal hier…das sagt man sich doch immer oder?! 😀

Es führen 2 Straßen hinter…die 716 und die 711, um nicht die gleiche Strecke 2x fahren zu müssen haben wir es uns aufgeteilt und mit der 716 angefangen – großer Fehler!

Habt ihr vielleicht irgendwann mal den gleichen Plan und seid mit dem Wohnmobil unterwegs, dann fahrt lieber die 711, welche völlig unproblematisch ist. Auf der 716 kam nach den ersten Kilometern der Gedanke umzudrehen. Wir waren deutlich langsamer als erwartet und die Schlaglöcher leider um einiges größer. Während ich diese Zeilen tippe, habe ich noch immer das Klirren und Klappern in den Ohren. Doch ein Umdrehen macht irgendwie auch immer weniger Sinn, so hätten wir mittlerweile extrem viel Zeit verloren ohne irgendetwas gesehen zu haben. Doch wird es sich überhaupt lohnen? Das Wetter war äußerst trüb, es regnete und die Sicht war echt bescheiden. Kann also gut sein, dass wir den Umweg umsonst fahren.

Irgendwann nach ca 1.5h Fahrt für diese 25km hatten wir es es dann geschafft und waren am Ziel angekommen. Wir hatten Glück, es war Ebbe und so konnten wir uns im Watt austoben.

fineart Wasserfall
EXIF

Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   18 mm
Blende:   f/10.0     Belichtungszeit:   30 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

fineart Wasserfall
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   18 mm
Blende:   f/8.0     Belichtungszeit:   10 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Der Rückweg auf der 711 war dagegen mega entspannend und man konnte in angenehmer Geschwindigkeit über die Strecke holpern.

Auf unserem weiteren Weg konnten wir dann schon die ersten Schafabtriebe beobachten, was in Island einem kleinen Volksfest gleicht. Ich frage mich noch heute wie die Bauern es schaffen ihre ganzen verstreuten Schafe wieder zu bekommen. Oftmals hingen diese an den steilsten Klippen und Felsen, als wären es Bergziegen.

Wer vielleicht mal die gleiche Strecke auf der 1 unterwegs sein sollte, dem kann ich die Orkan Tankstelle nördlich von Bifröst empfehlen. Hier lohnt sich ein Stopp, denn das Restaurant und der Shop sind wirklich super liebevoll hergerichtet – kein Vergleich mit den deutschen Tankstellen.

Mittlerweile hatten wir es auf die Snaefellsnes-Halbinsel geschafft und prompt wurde der Sturm stärker – genau wie vorhergesagt. Auf dem südlichen Teil war jedoch eine absolut abgefahrene Lichtstimmung. Die Sonne schien durch die Wolken und zauberte so alle möglichen Farben auf die Landschaft. Wenn jetzt das Gaspedal durchdrücken würden, könnten wir es vielleicht noch bis Sonnenuntergang zum Kirkjufell schaffen – unserem heutigen Nachtlager und einem super bekannten Fotospot. Auf der Reise in Richtung Norden passierten wir die Berge und steckten mitten in den Wolken. Hier sah das Wetter leider etwas bescheidener aus.

Als wir am Ziel ankamen musste ich schon ein wenig schmunzeln. Schon von Weitem sah man die unzähligen Fotografen mit ihren Stativen aufgereiht stehen – das kann ja was werden. Alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort und fotografieren das gleiche Motiv – was für eine Motivation 😀

Irgendwie hatten sich jedoch alle direkt auf dem Weg positioniert, was ich als etwas langweilig empfand. Ich gehe meist lieber etwas näher ans Motiv heran. Also habe ich die Leute kurz gefragt ob ich im Bild störe – kein Problem, also nichts wie los.
Wie gesagt wir waren genau zum Sonnenuntergang vor Ort, doch die Wolkendecke machte uns die schöne Farbenpracht zunichte.

fineart Wasserfall
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   19 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   1 s
ISO:   50     Belichtungsmodus:   Manual exposure

fineart Wasserfall
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   18 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   3 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Ich blieb noch etwas länger vor Ort, setzte meine Kopfhörer auf, schaltete City and Colour ein und tauchte ab. Direkt angrenzend befand sich ein total ruhiger See, welcher sich perfekt für eine Aufnahme mit dem Berg eignete. Warum also nicht mal ein paar Meter abseits vom Hauptmotiv fotografieren?!

fineart Wasserfall
EXIF

Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   20 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   25 s
ISO:   50     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Der Wolkendecke nach zu urteilen, können wir uns Polarlichtersichtungen für diese Nacht wohl abschminken und das obwohl ich mir das echt gut vorstellen konnte an dieser Location 🙂

Auf dem Rückweg kam mir dann noch jemand nur mit einem Schlafsack bewaffnet entgegen. In der Nacht fing es dann noch an zu regnen – ob er die Nacht bei diesem Kackwetter inkl. Sturm ausgehalten hat?! Ich weiß es leider nicht.

3 Gedanken zu „Island – Feuer, Eis und Dosenbier IX“

  1. ja ja, mit dem Wetter kann man auf Island Glück und Pech gleichermaßen haben – ändert sich halt alle paar Kilometer.

    Wenn ich mir den „Elefantenfelsen“ so ansehe, hat sich der Umweg nicht wirklich gelohnt, oder? Selbst bei besserem Wetter fehlt mir die Vorstellungskraft, dass es ein spannendes Motiv ist.

    Egal, die Bilder vom Kirkjufell gefallen mir und die Erfahrung mit einigen anderen Fotografen haben wir auch gemacht. Wir haben uns später sogar die Mühe gemacht, und sind den Berg hochgekraxelt, um einen ungestörten Blick auf Sonnenunter- und -aufgang zu haben. So oder so eine coole Location.

    Ich bin auf den restlichen Teil eurer Rundreise gespannt.

    Grüße,
    Frank

    1. Hey Frank,

      also ob sich der Umweg lohnt muss glaub für sich selbst entscheiden. Mit nem Allrad kann man da auch recht schnell hinter brettern. Wenn dann lohnt es sich nur zum Fotografieren und ich finde schon dass der Felsen ein spannendes Motiv abbildet. In der Realität ist aber auch deutlich kleiner als man vielleicht denkt. Generell finde ich das Wetter für isländische Fotos passender als Sonnenschein und ich mag das düstere/triste irgendwie.
      Rückblickend was es nur sehr schade, dass wir die gegenüberliegende Küstenlinie nicht gesehen haben. Ich hatte jetzt ein Foto gesehen und das hat nochmal das gewisse etwas mit ins Bild gebracht.

      Ui echt ihr seid auf den Kirkjufell hoch? Auch cool…hab ich ehrlich gesagt noch gar nix bisher davon gesehen. Hast du da ein Bild von online? Würde mich echt mal interessieren.

      Grüße,
      Steve

      1. Nee, wir sind nicht auf den Kirkjufell hoch, sondern auf den Berg hinter uns, steht man am See in Blickrichtung Kirkjufell. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob man da überhaupt hoch kommt/darf.

        Grüße,
        Frank

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