Buchkritik: Sagenhaftes Deutschland – Kilian Schönberger

Die kalte, dunkle Jahreszeit hält so langsam wieder Einzug. Vielleicht sucht ihr also mal wieder ein schönes Buch für einen gemütlichen Sonntag auf der Couch?!
Außerdem geht es stark auf Weihnachten, die Geschenkezeit zu. Genau darum, wollte ich euch einfach mal wieder einen Bildband vorstellen.

Das Buch ist der erste Bildband von dem begnadeten Landschaftsfotografen Kilian Schönberger. Ich habe seine Fotos schon viele Jahre verfolgt. Als ich gehört habe, dass er seine Werke in ein dickes fettes Buch packen wird, war für mich sofort klar, dass ich dieses haben muss. Ich kann nur immer wieder betonen, wie schön gedruckte Werke sind. Man nimmt sich für die Fotos einfach deutlich mehr Zeit und kommt in den wahren Genuss, als wenn man bei Instagram am Dauerscrollen ist.

Kilian hat sich als Thema wie der Titel schon sagt die Sagenwelt Deutschlands ausgesucht. So gibt es immer einen historisch, mystischen Bezug und genauso hat er auch seine Motive ausgewählt. Die Reise trägt einen komplett durch Deutschland und so wird wahrscheinlich jeder einen gewissen Bezug zu einigen Fotos finden und erstaunt über die Bedeutung als auch den Blickwinkel sein.

Das Buch kommt wirklich hochwertig daher. Es wird von einem separaten Einband umgeben, welcher sogar mit unterschiedlichen Lacken veredelt wurde. Auch der Umfang ist wirklich beeindruckend, denn das Buch ist 240 Seiten dick und mit unzähligen Fotografien aus ganz Deutschland gefüllt. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass Kilian für sein Projekt 1 Jahr Zeit hatte.

Zu den Fotos muss ich eigentlich nicht viel sagen. Es sind wirklich viele großartige Bilder zu passenden Stimmungen drin (Sonnenaufgang, Nebel, Winter etc.). Auch das hat Kilian versucht immer passend vorauszuplanen (zumindest so weit wie möglich).

 

Für alle, die an den Backgroundinfos und den Bedeutungen der einzelnen Orte interessiert sind, gibt es nebenher immer genug Text zum Lesen. Ich nutze das Buch jedoch mehr als Bildband. Das liegt vielleicht daran, dass ich nicht unbedingt so sehr an Sagen interessiert bin. Ab und an ist es aber doch ganz interessant, vor allem wenn man die Locations kennt.

Wirklich großartig finde ich, wie gut die Recherche des Fotografens war. Zum Teil tauchen da Fotos von Orten aus der eigenen Umgebung auf, welche man selbst nicht auf dem Schirm hatte. Es bietet also genug Inspiration.

Was ich wirklich gut daran finde, dass wirklich alle Locations zusammengetragen und aufgelistet sind. Man kann also genau nachvollziehen wo die Fotos entstanden sind und es wird kein Geheimnis darum gemacht.

So jetzt hab ich genug Lob ausgeteilt oder? Ist das Buch also ein Meisterwerk oder gibt es auch negative Kleinigkeiten?

Kilians Fotos haben einen eigenen Stil, er hat einen ganz eigenen Blickwinkel auf unsere Landschaften und zeigt oft sogar die Schönheiten aus eher auf den ersten Blick langweiligen Szenen….es müssen nicht immer 500m tiefe Schluchten mit den höchsten Bergen im Hintergrund sein. Es reichen oft sogar einfach Wälder zu wundervollen Lichtsituationen.
Ich hatte das Gefühl, dass der Umfang des Buches das Level etwas nach unten geschraubt hat. Es sind viele Top Fotos, aber halt auch zwischendurch einige okay Fotos drin. Und man sagt oft auch, dass eine Bilderserie nur so gut wie das schlechteste Bild ist.

Mein Tipp: Schaut es euch einfach mal an, vielleicht liegt es ja sogar im nächsten Buchladen um die Ecke?! Und falls ihr den Fotografen noch nicht kennt, dann checkt einfach mal seine Fotos.

Und zu guter letzt: Ich bin offen für eure Buchtipps. Schreibt mir doch einfach ein paar eurer Favoriten in die Kommentare.

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