BERLIN – PART VI

In der Woche vor Weihnachten hatten wir schon Urlaub und ich wollte unbedingt irgendwo fotografieren. Es juckte in den Fingern und die freie Zeit musste genutzt werden. Leider bin ich aktuell noch etwas ummobil, weswegen ich auch auf meine Freundin angewiesen bin. Berlin schien da ein sehr guter Kompromiss zu sein und ich hatte noch einige Locations auf meiner To-Do Liste stehen, welche ich bisher noch nicht abarbeiten konnte.

Wir wollten uns zwei schöne Tage mit einer Übernachtung machen, ein wenig shoppen, fotografieren und Freunde besuchen.
Unser 1. Ziel lag in Charlottenburg…ich war auf der Suche nach Treppenhäusern. Leider natürlich wieder direkt mit Rückschlag und die nette Dame am Empfang verweigerte mir das Fotografieren! Wenn es mit einem Dämpfer schon los geht, muss man sich zusammen reißen es dennoch weiterhin zu probieren. Doch mein zweites Ziel sollte mich diesmal nicht enttäuschen und ich konnte die folgende Treppe ablichten. Ein absolut unglaubliches Treppenhaus…steht man unten mit dem Kopf im Nacken gerät man erstmal ins Staunen. Ich glaub gemessen an der Anzahl der Etagen sollte diese meine bisher größte Treppe gewesen sein.

Die Aufnahme lief nicht ganz optimal, da ich mit meinem Blickwinkel etwas eingeschränkt war. Direkt unterhalb stand ein riesiger Tannenbaum, welcher mir ins Bild ragte. Puhhh wie umgehe ich das Ganze?
Ich habe einige Varianten mit mehr Brennweite probiert und den Linienverlauf erst in Etage 1 beginnen lassen. Doch irgendwie war es nicht das Wahre…man wird nicht wirklich ins Bild gezogen.
Also fertigte ich auch eine Aufnahme mit dem Weihnachtsbaum an und hoffte es per Bildbearbeitung retuschieren zu können. Mir war jedoch schon vorher klar, das dies immensen Aufwand bedeuten würde.
Ich habe bestimmt über 1h locker daran gesessen, um das Objekt aus dem Bild zu bekommen. Doch die Arbeit hat sich definitiv gelohnt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Endergebnis. Falls ihr an einem Vorher/Nachher Vergleich interessiert seid, schaut doch mal auf meiner Facebook Seite vorbei.


EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   13 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   3 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Nachdem ich mir noch ein paar Fahrräder angeschaut habe (ja ich war auf der Suche nach einem neuen Fahrrad, übrigens ein sehr Zeitpunkt, da es im Winter super Rabatte gibt), sind wir weiter in Richtung Hotel gefahren und haben unterwegs noch mal kurz am Shell-Haus gehalten.
Das Wetter war leider trüb und ich hatte mit Sprühregen zu kämpfen. Bei der Bearbeitung habe ich mir viel Zeit gelassen und ein paar neue Methoden ausprobiert. Bis ich zufrieden war, sind bestimmt 1,5 h vergangen…wahnsinn oder?!

Aktuell bin ich in der Vorbereitung für eine kleine Video-Tutorial-Reihe, wo ich euch im späteren Verlauf auch gern mehr über die Bearbeitung dieses Bildes erzählen könnte. Wie ist allgemein der Bedarf an solchen Tutorials….hättet ihr Bock drauf?

Shell Haus Studie

EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   14 mm
Blende:   f/7.1     Belichtungszeit:   1/50 s
ISO:   200     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Unser Hotel lag echt super in Mitte nahe der Fischerinsel. Drei Minuten Fußmarsch und schon war man am bekannten Hotspot, um einen hervorragenden Blick über Berlin zu genießen. Dabei handelt es sich um zwei Wohnhäuser…einfach mit dem Aufzug in die gewünschte Etage fahren (z.B. 20) und ab auf den Balkon. Echt super und auch noch kostenlos!

Mittlerweile hatten wir eine regnerische Atmosphäre, konnten aber ganz entspannt und geschützt auf die Dunkelheit warten.

Berlin Panorama zur blauen Stunde
EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   11.5 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   10 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Berlin ist mega hell erleuchtet und so kann man auch noch nach der blauen Stunde fotografieren. Die Bilder werden direkt düsterer, doch mit der regnerischen Stimmung harmoniert das in meinen Augen hervorragend. Oft höre ich ja nach dieser Tageszeit auf, da das Belichten mit den harten Kontrasten bei Nacht immer schwieriger wird. Hier war das jedoch kein Problem und in Berlin könnte man wohl viele Spots die komplette Nacht fotografieren.

Da wir einmal da waren, wollte ich auch die Perspektive des zweiten Wohnhauses ausprobieren, welche mir sogar fast noch ein bisschen besser gefällt.

Berlin Fischerinsel bei Nacht
EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   13 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   25 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Wer sich das Bild genau anschaut, sieht auch schon unser nächstes Ziel den Berliner Dom, welcher zu Fuß nur ein paar Minuten entfernt liegt.

Auch hier kam mir das Wetter wirklich gelegen, da ich so einen spannenden reflektierenden Vordergrund habe.
Ein wirklich imposantes Bauwerk, welches ich mir bis dato noch nie aus der Nähe angeschaut habe. Wirklich ziemlich cool!

Berliner Dom
EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   10 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   25 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Berliner Dom
EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   11.5 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   30 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Am Ende der Museumsinsel liegt das bekannte Bodemuseum mit Blick auf den Fernsehturm. Leider sind aktuell überall Baustellen und das Ganze wirkt etwas trist. Die Baukräne im Hintergrund habe ich entfernt, da sie das komplette Bild störten.

Das Spannende bei dieser Aufnahme ist der Standpunkt. Das Foto entstand von einer Brücke, welche bei kleinsten Bewegungen vibriert, selbst bei Fußgängern merkt man dies schon spürbar. Kommt ein Auto vorbei gefahren, kann man die Aufnahme vergessen. Genau aus diesem Grund habe ich meine Einstellungen angepasst, um einen Zeitslot zu erreichen, wo ich ein verwacklungsfreies Bild auf den Sensor banne. Eine Belichtungszeit von 30 s wären kaum möglich gewesen.

Berlin Bode Museum
EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   20 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   13 s
ISO:   400     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Wir wollten langsam zurück zum Hotel, da wir am Abend noch verabredet waren. Die nächste passende Station war an der Friedrichstraße, wo noch ein Gebäude auf mich wartete. Eigentlich wollte ich diese Aufnahme mal am Tag machen, probierte es jedoch mal bei Nacht. Erkennt man dies in der SW-Version?
Ich werde hier aber bestimmt noch mal bei Tag vorbei gehen, da ich noch ein paar Ideen zur Umsetzung habe und nicht ganz zufrieden bin! 🙂

Berlin Friedrichstraße fineart
EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   10 mm
Blende:   f/4.0     Belichtungszeit:   8 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Zum Schluss gibt es noch ein wenig Bleifang, während wir auf die Bahn gewartet haben, nutzte ich die Zeit noch mit einem Blick über die Friedrichstraße.

Berlin Friedrichstraße bei Nacht
EXIF

Objektiv:   10.0-20.0 mm f/4.0-5.6     Brennweite:   20 mm
Blende:   f/8.0     Belichtungszeit:   5 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Am Abend hatten wir uns dann einen leckeren, gemütlichen Weinabend bei Freunden verdient. Diese staunten auch nicht schlecht, als es hieß das wir Fotografieren waren. Wie bei diesem Wetter?!
Ja klar!! Ich fand die Kombination des regnerischen Wetters mit den Abendlichtern der Stadt super spannend! Es lohnt sich also auch mal bei schlechtem Wetter die Kamera zu schnappen und loszuziehen!

Hier geht es zu meinen bisherigen Berlin Fotos!

8 Gedanken zu „BERLIN – PART VI“

  1. Schöne Bilder, in der Tat gefällt mir auch die Perspektive des zweiten Fischerinsel-Haus besser 🙂

    Bzgl. der Tutorials ein klares ja! Bin ich schon gespannt drauf, einfach mal bei der Bearbeitung die Aufnahme mitlaufen lassen und dazu erklären 🙂

    1. Danke Sam! 🙂
      Hab gestern schon mal angefangen, werde aber erstmal paar Grundlagen für Einsteiger machen und dann zu erweiterten Techniken kommen!
      Muss nur noch auf mein neues Mikro warten, mit Headset war eher suboptimal!

  2. Hi Steve,

    während der Planung meines anstehenden Berlin-Trips, darf der obligatorische Besuch auf Deinem Blog natürlich nicht fehlen. An dieser Stelle ein ausdrückliches Kompliment! Mir gefallen besonders Deine minimalistischen Werke. Jeder Fotograf hat Ziele, Wünsche und Vorbilder.
    Für mich bist Du definitiv ein Vorbild und deine Bildsprache mein Ziel.
    Dem kannst Du sicher entnehmen, dass ich mich auch riesig über ein Tutorial bezüglich Schellhaus freuen würde :>

    1. Hey,

      sorry dass ich dir jetzt erst Antworte! Hatte deinen Kommentar aber direkt gelesen und mich riiiiesig gefreut!!!
      Freut mich auch, dass du dir auf meinem Blog Inspirationen holst.
      Hat es denn auch geklappt, wenn ich fragen darf?

      Das Problem ist, dass ich aktuell selbst erstmal gucken muss meine ganzen Projekte unter einen Hut zu bekommen. Gerade solch ein Tutorial ist sehr aufwendig, würde ich aber schon gern noch realisieren. Schenkst du mir ein wenig Zeit? 🙂

      Grüße,
      Steve

  3. Hallo Steve,
    das sind Hammer Fotos! ich bin ganz begeistert. Bisher habe ich geglaubt das Berlin fotografisch nicht viel zu bieten hat, weil oft das Umfeld stört und manche Perspektiven nicht möglich sind. Vielfach kommt man auch nicht in die Häuser. Deine Aufnahmen zeugen aber von dem Gegenteil,man muß nur etwas frech und Geduld haben.

    MfG
    Jürgen

Schreibe einen Kommentar zu jutta marbacher Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert