Nachdem nun auch endlich der Spätsommer zurückkehrt, kann ich ja auch mal meine Bilder vom Sommerurlaub heraus kramen. Im letzten Artikel hatte ich ja auch versprochen, dass ihr demnächst mit neuem Material versorgt werdet…
Ich hatte 3 Wochen frei, konnte mal die Beine baumeln lassen und einfach die Freizeit genießen! Zu Hause abgammeln wär jedoch viel zu langweilig gewesen. Also sind wir 2 Wochen verreist, wovon wir 7 Tage auf Usedom verbracht haben. Der Urlaub war jedoch vorrangig als Familienurlaub geplant, weswegen ich am Anfang so gut wie gar nicht nach Fotolocations recherchiert hatte.
Eigentlich auch nicht schlecht, so konnte ich einfach mal schauen was mich auf der Insel erwartet.
Am Besten begann es jedoch mit der Anfahrt, als wir 8 km vor der Inselbrücke im Stau standen. Mein Tipp an euch: Checkt vorher die Öffnungszeiten der Brücke, denn mit so einem immensen Rückstau hätte ich nicht gerechnet!
Unser Haus lag in Zinnowitz und war einfach ein Traum. Dazu hatten wir noch perfektes Wetter und das an der Ostsee. Was will man also mehr?!
Usedom hat mir als Insel ganz gut gefallen, vor allem wenn man Strandurlaub machen möchte. Ansonsten hat man ringsherum aber recht wenig Möglichkeiten für Unternehmungen bzw. spannende Landschaften sind eher nicht zu finden. Man muss also schauen was man mit dem Vorhandenen anfangen kann.
Eines Abends hatte ich dann das Kribbeln in den Fingern…ich musste mir unbedingt die Kamera schnappen und los ziehen. Egal wohin und egal ob es sich lohnt, ich hatte einfach Bock zum Fotografieren.
Die Möglichkeiten einen Sonnenuntergang auf Usedom zu fotografieren sind sehr begrenzt, da man am Wasser eig. immer in Richtung Norden schaut.
Mein Ziel war dann die Seebrücke in Zinnowitz, wo ich das schöne Abendlicht nutzen wollte.
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 15 mm | |||
Blende: | f/8.0 | Belichtungszeit: | 1/2 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Das „Spannendste“ an der Brücke ist die Taucherglocke. Aber wieso sollte man damit eig. in der Ostsee abtauchen? Das Wasser ist mehr als trüb und eine Unterwasserwelt mit spannenden Fischen ist auch nicht zu erwarten. Aber anscheinend gibt es genug Leute, welche das Angebot nutzen.
Ich wartete dann auf die Dämmerung und hoffte so etwas spannendere, mystische Atmosphäre in die Bilder bekommen zu können. In diesem Moment gefiel mir die Seebrücke dann auch ganz gut.
Objektiv: | 17.0-50.0 mm f/2.8 | Brennweite: | 26 mm | |||
Blende: | f/10.0 | Belichtungszeit: | 30 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Unglaublich wie viele Leute um diese Zeit auch noch unterwegs waren. Hier musste ich meine Bilder gut timen, da mir ansonsten zu viele Leute vor der Kamera herumsprangen oder die Vibrationen Verwacklungen in die Bilder brachten.
Objektiv: | 17.0-50.0 mm f/2.8 | Brennweite: | 32 mm | |||
Blende: | f/10.0 | Belichtungszeit: | 30 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Doch was kann man eig. so auf Usedom den lieben langen Tag unternehmen?! Genau das habe ich mich auch gefragt…
Eigentlich bin ich nicht der Typ, der lang irgendwo nichts tun kann.
Wer gern an den Strand geht und relaxen möchte, der ist hier genau richtig. Ansonsten gibt es eher weniger lohnenswerte Unternehmungen. Viele Dinge wie Sandburgen, Museen etc. werden als das ultimative Erlebnis angepriesen, doch schon wenn man sich davor befindet stellt sich Ernüchterung ein. Hier kann ich absolut keine Empfehlungen abgeben.
An einem Tag wollte ich dann etwas die Insel erkunden und schauen ob man vllt. spannende Fotomotive entdecken kann. Auf Google Earth habe ich dann ein paar nette kleine Felsen/Inseln an der Spitze Usedoms entdeckt. Doch leider ist der Nord-Westen keine Reise wert. Hier ist viel altes militärische Gebiet und somit nicht zugänglich, außerdem scheint es als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Von Wollgast aus gesehen solltet ihr lieber Richtung Süd-Westen fahren 🙂
Genau das haben wir dann auch gemacht und sind in Koserow angekommen. Hier hatte ich ein paar Wellenbrecher entdeckt.
Hinter uns bildeten sich immer dunklere Wolken und es begann zu blitzen. Schade…hier mussten wir unsere Entdeckungstour leider unterbrechen. Stattdessen haben wir uns erst mal einen warmen Kaffee gegönnt.
Objektiv: | 17.0-50.0 mm f/2.8 | Brennweite: | 34 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 20 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Die restliche Zeit habe ich dann auch lieber am Strand entspannt oder war joggen.
Einen Fototrip hatte ich jedoch noch fest eingeplant. Ohne diese Fotos hätte ich die Insel nicht verlassen!
Ich wollte auf den polnischen Teil Usedoms nach Swinemünde und wir hatten dafür nur noch einen Abend. Der Himmel zog sich immer weiter zu, doch ich war optimistisch.
In Swinemünde gibt es eine schöne alte Mühle, welche direkt auf einem Wall am Meer gelegen ist. Eine super Location, wo man den Sonnenuntergang beobachten, aber auch Fotografieren kann!
Einfach herrlich…hier konnte ich mich so richtig austoben und hatte endlich wieder richtig Spaß an der Landschaftsfotografie…
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 11.5 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 5 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Und was habe ich gesagt?! Natürlich klart es noch mal auf. Durch den wolkenbedeckten Himmel bescherte uns die Sonne ein zauberhaftes Licht und man musste quasi nur noch abdrücken…
Wenn da nicht diese Mücken gewesen wären. Oh man…ich habe keine Ahnung wie viele Stiche ich mitgenommen habe. Kurze Hose + T-Shirt waren hier definitiv nicht die beste Idee. Da ich gleichzeitig mit 2 Filtern gearbeitet habe (Verlauf + ND), konnte ich meinen Filterhalter nicht verwenden. Warum nicht?
Da ich ansonsten etwas unschöne Abschattungen beim Weitwinkel bekommen hätte.
Also musste ich die Filter per Hand vor die Kamera halten und während der Belichtung (mehrere Sekunden) still sein. Die Mücken nutzten das natürlich aus, so dass ich teilweise 5 gleichzeitig auf mir sitzen hatte. Aber was tut man nicht alles für schöne Bilder 🙂
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 10 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 4 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 10 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 6 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 10 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 15 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 10 mm | |||
Blende: | f/11.0 | Belichtungszeit: | 15 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Langsam setzte die Dämmerung ein…was tun?! Warten und die Location noch zur blauen Stunde mitnehmen oder unser Glück probieren und noch an einer anderen potentiellen Fotolocation halten?!
Natürlich zweiteres. Ich wollte noch ein paar andere Bilder und konnte mir die Seebrücke in Ahlbeck sehr schön zu dieser Tageszeit vorstellen. Schnell also wieder ins Auto und ab in den nächsten Ort. Zeitlich hat dies sogar super gepasst und wir konnten die blaue Stunde noch voll mitnehmen.
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 19 mm | |||
Blende: | f/9.0 | Belichtungszeit: | 20 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Das große Problem war hier definitiv der Helligkeitsunterschied zwischen Hauptmotiv und dem restlichen Bild. Die Seebrücke strahlte in vollem Glanz, doch am Strand sowie auf dem Meer ist natürlich keine Beleuchtung vorhanden. Da ich ehrlich gesagt meist zu faul für Belichtungsreihen und die anschließende Nachbearbeitung bin, versuchte ich mein Glück mit einer Belichtung.
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 14 mm | |||
Blende: | f/9.0 | Belichtungszeit: | 20 s | |||
ISO: | 100 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Sicherlich ist es nicht ganz optimal, doch ich bin immer wieder erstaunt was man aus der D7100 so rausholen kann. Es war wirklich schon richtig richtig dunkel, so dass mir selbst das Ausrichten der Kamera in der Dunkelheit Schwierigkeiten bereitete.
Objektiv: | 10.0-20.0 mm f/4.0-5.6 | Brennweite: | 14 mm | |||
Blende: | f/9.0 | Belichtungszeit: | 30 s | |||
ISO: | 160 | Belichtungsmodus: | Manual exposure |
Das war es auch schon mit meinen Fotos von Usedom. Es sind nicht viele, aber die paar gefallen mir persönlich ganz gut. Dafür dass es absolut kein Fotourlaub war!
Es war wirklich eine super schöne Woche, bis auf den einen Tag hatten wir super viel Glück mit dem Wetter und sogar Wassertemperaturen zwischen 22-24°C, was für die Ostsee wirklich warm ist.
Nichtsdestotrotz stieg gleichzeitig die Vorfreude auf unser nächstes Reiseziel…Ibiza!!!
Doch dazu erst im nächsten Artikel!
Bis dahin und genießt das aktuell wieder besser werdende Wetter!
Steve
Welch beeindruckende Bilder! Usedom ist wirklich schön. 🙂
Die Bilder von der Mühle gefallen mir am besten, da das Sonnenlicht wirklich ein cooles Licht erzeugt hat.
Ich bin auch der Meinung das die besten Bilder immer dann entstehen, wenn man sich spontan entscheidet welche zu machen.
Gruß Erich
Hey Erich,
freut mich dass dir die Usedom Bilder gefallen!
Ich denke auch, man wird viel zu oft von geilem Licht überrascht, so dass es sich fast immer lohnt!
Klart der Himmel auf und man sitzt daheim, ärgert man sich umso mehr!
Hat man doch Pech mit dem Wetter lernt man zudem gleich etwas dabei und man schafft es vielleicht auch geile, eindrucksvolle Bilder bei schlechtem Licht zu gestalten.
Diesmal konnte ich mich auf alle Fälle nicht beschweren!
Grüße
Hallo,
ich finde deine Fotos echt wahnsinnig gut. Ich selber bin blutiger Anfänger in der Fotografie und habe mir vor kurzem eine Eos 600D gekauft. Ich wohne in Kiel und habe somit auch viel Gelegenheit die Ostsee und das Umfeld abzulichten. Probieren geht wohl über studieren und Übung macht den meister. Finde meine Fotos schon ganz annehmbar, aber wenn ich deine dagegen sehe… sind meine ehr Suboptimal. 🙂
Würde mich über einen Besuch auf meinem Blog freuen.
Ich ziehe den Hut vor dir.
Liebe Grüße
Heike
Hallo Heike,
vielen Dank für deinen netten Kommentar 🙂
Habe mich sehr gefreut.
Natürlich braucht es immer Zeit, doch das schöne…die Erfolge sind immer sichtbar! 🙂
Ich habe es immer schön mit Theorie und Praxis verbunden.
Werde mir deinen Blog dann direkt mal anschauen 🙂
Würde mich freuen dich hier öfter zu sehen.
Grüße,
Steve
wow – schön geschrieben, fahre im Juni und bin schon voller Tatendrang ;o)
Danke für den schönen Bericht und die tollen Fotos.
MfG
Mandy
Hallo Mandy, danke dir! 🙂
Na dann wünsch ich doch mal viel Spaß und gutes Wetter. Gibt auf alle Fälle schöne Ecken zu entdecken.