Island – Feuer, Eis und Dosenbier III

Hurra Hurraaa…ein neuer Tag brach an. Wir hatten doch an einer super geilen Location übernachtet oder nicht? Zumindest standen wir direkt am Strand von Vik, doch die Gesteinskobolde von Reynisdrangar waren nicht zu sehen. Luftlinie keine 200 m entfernt und man hat diese nicht mal ansatzweise erkannt. Es geht also weiter mit dem isländischen Wetter. Was kann man da nur machen?!

Richtig…einfach weiterfahren, hinnehmen wie es kommt und so ging es ab, auf in den Tag.

Unser kompletter Tag 3 sah dann wie folgt aus…200 km und trotzdem haben wir einiges gesehen.

Am Straßenrand entdeckt man immer wieder skurrile Ansichten, welche sich auch abrupt ändern können. Ich mag diese Tristesse. Statt Bäumen, Sträuchern und einer riesigen Pflanzenvielfalt, findet man hier eher Aschehaufen oder Lavageröll. Einzig das Moos hat erobert die Natur zurück und überdeckt die Landschaft mit einer leuchtend grünen Schicht. Gerade dieser ungewohnte Anblick ist eben das Spannende.

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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/8.0     Belichtungszeit:   1/250 s
ISO:   200     Belichtungsmodus:   Auto exposure

Island
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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/7.1     Belichtungszeit:   1/250 s
ISO:   200     Belichtungsmodus:   Auto exposure

Unser erstes Ziel war ein Canyon mit dem nicht aussprechbaren Namen Fjaðrárgljúfur. Wer hat sich den nur einfallen lassen? =)
Um dahin zu kommen, muss man ein paar Kilometer Schotterpiste überqueren. Selbst für ein Wohnmobil kein Problem, man muss sich nur an das Geklapper gewöhnen. Dauerhaft scheppert das Geschirr und die Schränke knarzen. Man muss schon staunen, was die Teile dort so alles mitmachen. Mit das Schlimmste neben den Schlaglöchern, sind die Bodenwellen, welche wohl durch die ganzen schnellen 4×4 Jeeps entstehen.

Der Canyon ist wirklich beeindruckend, ein absolutes Highlight. Die Besucherzahlen hielten sich echt in Grenzen, doch es werden immer mehr Bereiche zum Schutz der Natur für Touristen gesperrt. Durch das vorherrschende Klima und die kurzen Sommer, kann sich die Natur auch schwer von den Strapazen erholen. Leider etwas schade, da man so nicht an jeden Vorsprung, an jede Klippe darf wie man vielleicht möchte. Zum Schutz der Natur aber sicherlich verständlich. Ich bin gespannt wie die Isländer den aktuellen riesigen Besucherstrom handlen werden.

Fjaðrárgljúfur
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   22 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   1/125 s
ISO:   200     Belichtungsmodus:   Manual exposure

abgefahrener Canyon
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   18 mm
Blende:   f/11.0     Belichtungszeit:   4 s
ISO:   50     Belichtungsmodus:   Manual exposure

traumhafte Landschaft
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   21 mm
Blende:   f/11.0     Belichtungszeit:   2 s
ISO:   50     Belichtungsmodus:   Manual exposure

am Abgrund
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   20 mm
Blende:   f/9.0     Belichtungszeit:   2 s
ISO:   50     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Doch das Highlight des Canyons folgte erst auf dem Rückweg. Wie ihr beim letzten Bild seht, stand mein Stativ bombenfest für ein Selfie (Selbstauslöser). Als ich es dann zusammenpacken wollte und nur mit einem Windhauch berührte, brach die unterste Schelle eines Stativfußes. Das kann doch echt nicht wahr sein…
Was geht denn noch alles schief? Vor allem geht mein Fotoequipment kaputt, was ich doch für den Rest der Reise noch brauchte. Allerdings kann ich auch von Glück sagen, dass das Stativ nicht oben an der Klippe zerbrach und samt Kamera nach unten stürzte.

Mit ein wenig Einfallsreichtum und Kabelbinder konnte ich das Stativ letztendlich reparieren und weiter verwenden. Vor allem hat es die komplette Zeit durchgehalten und es wurde weiterhin nicht geschont =)

Nach dem Schock mussten wir uns erstmal einen leckeren Burger an einer Tankstelle in Kirkjubæjarklaustur gönnen.
Wie üblich haben wir dann das ein oder andere Highlight direkt am Straßenverkehr mitgenommen. Insgesamt war die Sicht teilweise jedoch richtig schlecht, so dass wir vieles der tollen Landschaft wahrscheinlich gar nicht erst gesehen haben.

einer von tausend Wasserfällen
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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/1.8     Belichtungszeit:   1/1250 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Auto exposure

Sehr interessant auch die Bauernhöfe…hat mich irgendwie an „Der Hof“ von Simon Beckett erinnert. Wirkt alles ein wenig alt und verlassen, ist es aber nicht.

verlassene Orte
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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/1.8     Belichtungszeit:   1/4000 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Auto exposure

typisches isländisches Haus
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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/1.8     Belichtungszeit:   1/2000 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Road Trip
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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/3.2     Belichtungszeit:   1/2000 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Unser nächstes Ziel war der Svartifoss im Skaftafell Nationalpark.
Je nachdem wo man parkt, gibt es zwei Aufstiege. Wählt man den hinteren Parkplatz (einfach weiter fahren), hat man auf dem Weg nach oben noch einen Blick auf einen weiteren Wasserfall, den Hundafoss. Ein schöner Rastplatz auf dem Weg nach oben, denn zum Ziel geht es ein Stückchen berghoch. Zum Glück eines der Ziele, welches nicht direkt am Straßenrand liegt!

blackandwhite waterfall
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   18 mm
Blende:   f/10.0     Belichtungszeit:   20 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Das Wetter war noch immer nicht optimal, zum Teil düster mit immer wiederkehrendem Nieselregen. Oben auf dem Plateau angekommen, hat man einen wundervollen Blick auf den Svartifoss. Rückblicken empfand ich diesen Blick sogar schöner als von unten.

Ausblick am Svartifoss
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   31 mm
Blende:   f/10.0     Belichtungszeit:   2 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Leider waren unten recht viele Leute und selbst mit Geduld, konnte man kaum ein Bild ohne Personen aufnehmen. Nichtsdestotrotz ist der Svartifoss ein sehr schöner Wasserfall, mit seinem Überhang aus Basaltsäulen.

Basaltsäulen Island
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Objektiv:   18.0-35.0 mm f/3.5-4.5     Brennweite:   18 mm
Blende:   f/11.0     Belichtungszeit:   5 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Am Abend sollte dann ein echtes Highlight auf uns warten…die Gletscherlagune Jökulsárlón. Schon im Vorfeld habe ich viel Positives gelesen, so soll es ein echtes Highlight auf der kompletten Reise sein.
Es ist ein echt magischer Ort, bei welchem man sogar noch auf dem Parkplatz übernachten darf. Gibt es einen geileren Schlafplatz als direkt an Eisbergen?!

Für mich persönlich war es auch das 1. Mal solche riesigen Eisberge zu sehen. Ich war ewig am See, habe die treibenden Eisberge beobachtet. Zwischen diesen tauchen Robben hindurch und schauen ganz gespannt ab und an aus dem Wasser. Ein wirkliches Abenteuer, was mich fasziniert hat. Irgendwie strahlt der Ort eine gewisse Ruhe aus und genau die gilt es in den Stunden vor Ort zu genießen.

Immerhin hatten wir Glück und die Sonne schien minimal durch die Wolkendecke, auf der anderen Seite haben wir nicht mal bis zum Gletscher schauen können, von welchem das Eis abbricht.

Jökulsarlon in schönem Licht
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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/6.3     Belichtungszeit:   5 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Jökulsarlon
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Objektiv:   50.0 mm f/1.4     Brennweite:   50 mm
Blende:   f/8.0     Belichtungszeit:   8 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Manual exposure

Jökulsarlon
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Objektiv:   70.0-200.0 mm f/2.8     Brennweite:   105 mm
Blende:   f/8.0     Belichtungszeit:   2 s
ISO:   50     Belichtungsmodus:   Auto exposure

Jökulsarlon
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Objektiv:   70.0-200.0 mm f/2.8     Brennweite:   70 mm
Blende:   f/8.0     Belichtungszeit:   1/1 s
ISO:   100     Belichtungsmodus:   Auto exposure

Als ich dann langsam zurück zum Wohnmobil ging, merkte ich erst wie durchgefroren ich eigentlich war. Vor lauter Vorfreude ging es ohne Regenhose raus. Bei dem Wetter nicht unbedingt optimal…denn meine Jeans war komplett nass und kalt. Das hatte mich  in dem Moment jedoch gar nicht gestört, da ich mich völlig der Natur hingegeben hatte.

Die spannenden Fragen des Abends, wenn man an solch einer Location übernachtet:

  • Wird es Nördlichter geben?
  • Wie wird der Sonnenaufgang?

Leider sah es echt nicht positiv aus…aber man will ja nicht vorher schon resignieren. 🙂 Gute Nacht.

2 Gedanken zu „Island – Feuer, Eis und Dosenbier III“

  1. wieder sehr beeindruckende Bilder, Hut ab
    leider sind wir nicht bis zum Fjaðrárgljúfur vorgedrungen, da, trotz das wir Anfang Juni da waren, noch immer viele Straßen nicht befahren werden durften, auch nicht mit Allradfahrzeugen

    Ich glaube, man kann Woche um Woche auf Island verbringen und entdeckt immer wieder fantastische Ecken.

    Ich freue mich auf den nächsten Teil deines Berichts.

    1. Hallo Frank,

      echt die Zufahrt zum Canyon war gesperrt? =O Hätte ich jetzt nicht erwartet. Okay, dort zweigt auch direkt eine F Straße ab, aber ansich waren auch keine großen Furten in der Nähe…oder trägt der Fluss im Canyon Ansicht noch soviel Wasser?

      Ich glaube auch, man könnte Monate/Jahre auf Island verbringen und immer etwas neues entdecken. An vielen tollen Orten wird man wahrscheinlich einfach vorbei fahren. Wär man die ganze Zeit zu Fuß unterwegs, würde in jede entlegene Ecke schielen…man würde wohl immer wieder neue Schätze finden <3

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